geboren am 6.6.1952 in Eisenstadt,
lebt in Buchschachen, Burgenland
Wolfgang Horwath erarbeitet seine Bilder und Graphiken nicht nach einer vorherbestimmten Formel, er legt keine strukturelle Maske über einen abzubildenden Gegenstand, sondern er formt sein Thema im diskursiven Gegenspiel von Linie und Sinn. Dieser Sinn wird als mehr oder weniger fragmentarische Konstruktion erkennbar, eine Art Zeichenschrift in Analogie zu veränderlichen, gegenwärtigen, weltlichen Prozessen.
Dennoch führt diese spontane Konstruktion meistens in unterschwellige räumliche Farbharmonien, auf denen Zeichen schwimmen, und durch diesen Zusammenklang wird das Chaos beruhigt. (...) Das offensichtliche Gegenspiel von Konstruktion und Destruktion innerhalb des Kunstwerks verweist immer auch auf ein Außerhalb, das einen Diskurs eröffnen kann. ...
Textzitat: Kunstzeitschrift „Nike“ (D), Dr. Dieter Rehm
(..) Die Zusammenführung dieser Teilwirklichkeiten in Text und Bild erfolgt vielfach über das formale Element der Überlagerung, einer partiellen Auslöschung im Sinne des darüber Schreibens bzw. des darüber Zeichnens.
Assoziativ werden hier zum einen die Erscheinungsformen mittelalterlicher Palimpseste zitiert - Handschriften, die oftmals beschrieben und immer wieder ausradiert worden sind und solchermaßen in vielen Schichten Textinformationen speichern - zum anderen das Erscheinungsbild von Graffitis auf den Wänden vor allem im städtischen Umfeld. Auch hier überlagern sich jeweils unterschiedliche situative Botschaften sowie verschiedenste Textstrukturen und Bildelemente. Es entsteht ein gemeinsames Erscheinungsbild, das mehrere Spurensituationen zusammen fasst: eine Kombination von Appellen, von Wahrnehmungszeichen und persönlichen Erfahrungsnotizen. (..)
Peter Assmann: Eine Art „Weltschrift“ ...: Zur Bildpoesie von Wolfgang Horwath